Stationen des Ortsrundganges Kinheim

Harelbekeplatz

Dieser Platz ist benannt nach der belgischen Stadt Harelbeke, mit der Kinheim in einer Städtepartnerschaft freundschaftlich verbunden ist. Die Ursprünge dieser Freundschaft, die über die Feuerwehren der beiden Orte geknüpft wurde, reichen zurück ins Jahr 1961, als der Kinheimer Wehrführer Hermann Kaufmann im Rahmen des Westflämischen Sommerkongresses der Feuerwehren mit Leutnant Jan Libbrecht aus Harelbeke in Kontakt kam und eine Fahrt der Brandweer Harelbeke nach Kinheim organisierte, die im September 1962 erfolgte. In den folgenden Jahren entwickelten sich aus diesem Besuch feste Freundschaften zwischen Kinheimer und Harelbeker „Feuerwehrfamilien“, woran auf deutscher Seite Wehrführer Klaus Schäfer und sein Stellvertreter Willi Zender großen Anteil hatten.
Auf Initiative des Harelbeker Stadtbürgermeisters Luc Decavele wurde die Freundschaft zwischen den beiden Orten schließlich auch auf politischer Ebene besiegelt. Er und der Kinheimer Ortsbürgermeister Willy Mathy unterzeichneten am 28. Juni 1997 in einem Festakt im Rathaus in Harelbeke die Partnerschaftsurkunde. Als äußeres Zeichen der Partnerschaft wurde im Rahmen der Feierlichkeiten zum fünfzigjährigen Bestehen der Freundschaft zwischen den beiden Feuerwehren am 1. Mai 2012 dieser Platz auf Initiative von Ortsbürgermeister Jens Stamm offiziell in „Harelbeke-Platz“ umbenannt.

Römischer Weinbau

Als die römischen Legionen unter Führung Caesars um 50 v. Chr. Gallien und das Moseltal eroberten, brachten sie den Wein mit in diese Region. Schon bald erkannten sie das Potenzial der steilen Schiefersteilhänge und die besonderen klimatischen Bedingungen des engen Flusstales, legten Weinberge an und bauten Kelteranlagen.
Auch hier in Kinheim kann man den Weinanbau bis in diese Zeit verfolgen: Im Jahr 1976 wurden auf der rechten Moselseite im Distrikt „Willenbungert“ nämlich die Überreste einer römischen Villa aus dem 2. und 3. Jh. entdeckt, in der man auf ein Hochrelief des gallo-römischen Schlegelgottes Sucellus stieß, das in bislang einzigartiger Weise den Schutzgott der Winzer und Küfer mit Weintrauben zeigt und so belegt, dass die Bewohner dieses römischen Herrenhauses bereits vor fast 2000 Jahren in Kinheim Wein anbauten.
Die Weinberge befanden sich mit Sicherheit auf der linken Moselseite in den steilen Hängen, die heute Rosenberg und Hubertuslay genannt werden. Dort stand vermutlich im 2. und 3. Jh. das Kelterhaus, in dem die römischen Winzer die Trauben verarbeiteten, und aus dem der unweit von hier ausgestellte Kelterstein stammt. Kelterstein und Sucellus erinnern uns daran, dass die Weinbautradition, die an der Mosel gepflegt wird, bis in die römische Zeit zurückreicht, in die Zeit, als Caesar Gallien eroberte.

Römischer Kelterstein

Dieser Kelterstein stammt aus einer römischen Kelteranlage, die im 2. und 3. Jahrhundert am Fuße des Rosenbergs in der Nähe der Kirche gestanden hat, wie spätrömische Kleinfunde sowie Körpergräber belegen.
In römischen Kelteranlagen erfolgte die Verarbeitung des Leseguts in zwei Schritten: Zunächst wurden die Trauben mit Füßen oder Stampfern gemaischt und anschließend im eigentlichen Kelterbecken gepresst. Dazu wurden Baumkeltern benutzt, die große Keltersteine als Gegengewicht verwendeten. Durch Drehen einer Holzspindel, an der der Stein befestigt war, wurde über den Kelterbaum Druck erzeugt, um so die Maische auszupressen.
Der Kelterstein aus rötlichem Sandsteinkonglomerat wurde 1975 beim Umbau einer Scheune in der Kinheimer Pützgasse gefunden. Es ist heute nur noch die Hälfte des ursprünglich etwa 36 Zentner schweren Steins, der 2010 hier aufgestellt wurde, erhalten.

Echternacher Hof

Der Echternacher Hof diente der Benediktiner-Abtei im luxemburgischen Echternach in der Zeit vor der Säkularisation zur Bewirtschaftung ihrer Weinberge in Kinheim. Echternacher Weinbergsbesitz in Kinheim wird erstmals im Jahr 1148 ausdrücklich erwähnt, als Papst Eugen III. diesen urkundlich bestätigte. Laut einer Aufstellung von 1646 lagen die Einkünfte des Hofs bei 23 Fudern Wein pro Jahr. Ihren Besitz ließ die Abtei durch Verwalter, die sogenannten Hofmänner, bewirtschaften.
Das Hofgut wurde wohl auf gemeindeeigenem Boden erbaut, denn zunächst zahlte die Abtei an die Gemeinde einen „erblichen Zins“ von 26 Schillingen, bis sie sich 1326 davon loskaufte. Der Gutshof besteht aus mehreren Gebäudeteilen: Dieses Wohnhaus, das aus dem 18. Jahrhundert stammt, ist durch drei Achsen mit Segmentbogenfenstern gegliedert. Ebenfalls drei Achsen zeigt die Giebelseite mit dem in der Mitte liegenden Eingang mit hoher Freitreppe. Darunter steht eine Scheune mit mächtigem Mansarddach.

Geburtshaus Josef Bechtel

In diesem Haus wurde am 18. Juli 1879 der Märtyrerpriester Josef Bechtel als Sohn des Winzers Nikolaus Bechtel und seiner Frau Theresia Dambly geboren. Bechtel wurde nach dem Abitur im Jahr 1902 und dem darauf folgenden Studium der Theologie und Philosophie in Trier am 31. März 1906 durch den Trierer Bischof Michael Felix Korum zum Priester geweiht. Anschließend war er Kaplan in Kreuznach-St. Nikolaus und später Pfarrer in Norath und Macken und seit dem 20. September 1929 schließlich in Niedermendig.
Dort geriet Pfarrer Bechtel, der seit dem Jahr 1933 durch die NSDAP überwacht wurde, immer wieder mit den Nationalsozialisten aneinander.
Nach einer Anzeige wurden Bechtel und sein Kaplan Peter Schlicker wegen einer Eheangelegenheit im November 1940 durch die Gestapo verhört und schließlich am 9. Januar 1941 verhaftet und nach Koblenz in Schutzhaft gebracht. Am 7. Februar 1941 wurden beide daraufhin in das KZ Dachau eingeliefert, wo Pfarrer Josef Bechtel schließlich völlig entkräftet am 12. August 1942 starb. Die Urne mit seiner Asche wurde am 28. September 1942 auf dem Friedhof hier in Kinheim beigesetzt, wo sein Grabkreuz noch heute an ihn erinnert.

Grafenhof

Dieser Hof befand sich einst im Besitz der Grafen von Daun, die ursprünglich die Vogtei, also die Gerichtsbarkeit im Kröver Reich, innehatten, bevor Heinrich von Daun diese im Jahr 1355 für fünf Jahre für den Preis von 600 kleinen Gulden an den Trierer Erzbischof Boemund II. verkaufte.
Peter von Daun von dem Markt erwarb im Jahr 1468 von Diederich von Lontzen genannt Roben, Amtmann zu Wittlich, dessen „Hof an dem Berge“, womit sicherlich der Grafenhof gemeint ist. Im Jahr 1646 werden vier Fuder Wein jährlich als Weineinkünfte aus dem Hof des „Oberamtmann von Daun“ genannt.
Bald nach 1700 verkaufte die Familie von Daun den Hof an die gräfliche Familie von Hatzfeld, über die er schließlich durch Heirat in den Besitz der Familie von Hillesheim und danach an die Grafen von Spee gelangte, die ihn am 24. Februar 1820 versteigern ließen.
Das Hauptgebäude des Hofs, das wohl aus der Zeit um 1700 stammt, ist ein mächtiger, zweigeschossiger Massivbau mit hohem Krüppelwalmdach, der später geteilt und umgebaut wurde. Im Innenhof sind noch Fensterumrahmungen aus der Renaissancezeit erhalten. Im Dauner Gässchen findet sich ein Torbogen mit kleiner Wappenkartusche im Scheitel.

Wohnhaus Graf-Spee-Straße 11

Dieses in den Sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts umgebaute zweigeschossige Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss wurde im Jahr 1665 durch den Kinheimer Notar Johannes Hubert Beck errichtet, dessen Initialen sowie dessen Hausmarke – eine Wolfsangel – sich in einer Wappenkartusche über dem Hauseingang finden. Über dem Türsturz des Kellereingangs steht noch die Jahreszahl der Erbauung des Gebäudes.
Der Bauherr Johannes Hubert Beck wurde am 4. Juni 1633 als Sohn des Meisters Heinrich Beck und dessen Frau Catharina in Kinheim geboren und erwarb im Jahr 1650 an der Artistenfakultät in Trier das Baccalaureat, woraufhin er in Kinheim als Notar tätig war. Beck starb am 26. Februar 1696 in Kinheim.

Hubertuslay

Diese Figur zeigt den heiligen Hubertus von Lüttich, nach dem die angrenzende Weinlage als Hubertuslay benannt ist. Der Legende nach soll Hubertus, der um 655 in Toulouse geboren wurde, auf der Jagd einem prächtigen Hirsch mit einem Kruzifix zwischen den Sprossen des Geweihs begegnet und dadurch zum Christentum bekehrt worden sein.
Im Jahr 705 wurde Hubertus schließlich Bischof von Tongern-Maastricht, von wo er seinen Bischofssitz im Jahr 716 nach Lüttich verlegte. Er starb am 30. Mai 727.

Rosenberg

Bereits im Jahr 1658 wird die Weinbergslage Rosenberg in einem Zinsregister der Abtei Echternach erwähnt. Es wird angenommen, dass der Name daher rührt, dass auf dem felsigen Untergrund an dieser Stelle früher Heckenrosen gewachsen sind.
Die Parzellen des Rosenbergs zählen zu den besten Weinbergen von Kinheim. Sie wurden in der Weinbaukarte für den Regierungsbezirk Trier, die im Jahr 1868 durch den Steuerrat Clotten angefertigt wurde, ebenso wie die Weinberge des Bernkasteler Doctors, der Wehlener Sonnenuhr oder des Erdener Treppchens in die höchste Kategorie eingestuft.

Raiffeisenkasse Kinheim

Dieses Gebäude wurde im Jahr 1939 als Lager- und Geschäftshaus der Raiffeisenkasse Kinheim erbaut. Diese Genossenschaftsbank war im Jahr 1918 gegründet worden und hatte 1938, ein Jahr vor dem Bau des Gebäudes, mit dem 1897 von 16 Mitgliedern gegründeten Kinheimer Spar- und Darlehenskassen-Verein fusioniert. Im Jahr 1950 wurde der Bank auch noch die Dreschgenossenschaft angeschlossen.
Beim vierzigjährigen Bestehen im Jahr 1958 gehörten der Raiffeisenkasse Kinheim 184 Mitglieder an. Rund 12 Millionen DM waren bis dahin seit der Währungsreform umgesetzt worden, etwa 230 Waggons mit Waren rollten damals jährlich in Kinheim an und versorgten die Winzer mit landwirtschaftlichen Materialien.
Wirtschaftliche Schwierigkeiten machten notwendig, dass die Bank im Jahr 1973 mit der Raiffeisenbank Kröv fusionierte. Die daraufhin eingerichtete Zweigstelle Kinheim, die sich seit etwa 1982 im Gebäude der heutigen Touristinformation befand, wurde am 30. Juni 2003 geschlossen.

Wegekreuz Kees

Dieser barocke Kreuzigungsbildstock aus rotem Sandstein, ein hohes Schaftkreuz mit Altarvorsprung und Blattzierwerk im unteren Bereich, stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert. Das Kapitell ist recht breit und mit einem Engelskopf mit gespreizten Flügeln versehen. Von der Kreuzigungsgruppe ist noch das Kreuz erhalten, die Beifiguren fehlen. Im oberen Schaftteil befindet sich ein mit einer Fruchtgirlande umranktes Wappenoval mit den Initialen „P K M“ und einer Hausmarke mit einem Kreuz, das auf die Errichter, den Kinheimer Zender und Sendschöffen Peter Kees und seine Ehefrau Maria Starck, hinweist. Das Kreuz deutet auf deren am 13. März 1673 in Kinheim geborenen Sohn Johann Matthias Kees hin, der als Pater Oswald in den Benediktinerorden eintrat und am 21. Mai 1701 in Trier zum Priester geweiht wurde.

Wohnhaus Burgstraße 71

Dieses Fachwerkhaus wurde im Jahr 1691 errichtet. Unter einem abgebeilten Fenstererker ist noch die Zahl 91 zu lesen, während dendrochronologische Untersuchungen bestätigten, dass das Holz für das Gebäude Ende des Jahres 1690 gefällt wurde.
Das Haus ist ein breitgelagerter, giebelständiger Bau, der aus zwei Geschossen besteht. Das Erdgeschoss ist massiv. Die segmentbogige Haustüreinfassung ist mit 1800, wohl der Jahreszahl eines Umbaus, bezeichnet. Im Obergeschoss findet sich Sichtfachwerk mit Zierelementen, die größtenteils bei der letzten Renovierung erneuert wurden.

Burghaus

Die Kinheimer Burg war der Stammsitz der ritterbürtigen Familie von Kinheim, die als Wappen das Schräggitter mit linkem oberen Freiviertel führte. Die im Jahr 1293 mit Johann von Kinheim erstmals urkundlich erwähnte Familie erlosch in der Mitte des 15. Jahrhunderts im Mannesstamm, während die Burg schon Anfang des 15. Jahrhunderts unter den Erben aufgeteilt wurde.
Der Gebäudekomplex, der aus der Oberburg auf der linken Seite und der Unterburg auf der rechten Seite sowie dem dazwischen liegenden schlanken viergeschossigen Torturm besteht, wurde aus Schieferbruchsteinen dickwandig errichtet. Im Erdgeschoss des ursprünglich zweigeschossigen Burghauses, das bis in das 19. Jahrhundert seinen Burgcharakter bewahren konnte, befanden sich einstmals nur Schießscharten, während das Obergeschoss schmale Schlitzenfenster aufwies. Das Innere der Oberburg betrat man durch eine breite rundbogige Tür links hinter dem Turmgemäuer, der Eingang zur Unterburg erfolgt heute noch über eine Tür vom Innenhof aus.

Echternacher Hof

Der Echternacher Hof diente der Benediktiner-Abtei im luxemburgischen Echternach in der Zeit vor der Säkularisation zur Bewirtschaftung ihrer Weinberge in Kinheim. Echternacher Weinbergsbesitz in Kinheim wird erstmals im Jahr 1148 ausdrücklich erwähnt, als Papst Eugen III. diesen urkundlich bestätigte. Laut einer Aufstellung von 1646 lagen die Einkünfte des Hofs bei 23 Fudern Wein pro Jahr. Ihren Besitz ließ die Abtei durch Verwalter, die sogenannten Hofmänner, bewirtschaften.
Das Hofgut wurde wohl auf gemeindeeigenem Boden erbaut, denn zunächst zahlte die Abtei an die Gemeinde einen „erblichen Zins“ von 26 Schillingen, bis sie sich 1326 davon loskaufte. Der Gutshof besteht aus mehreren Gebäudeteilen: Der langgestreckte Bau in der Burgstraße beinhaltet ein fünfachsiges Wohnhaus mit beidseitig anschließenden Wirtschaftstrakten. Er wurde im Jahr 1774 unter Abt Michael Hormann, dessen Wappen sich im Schlussstein des großen rundbogigen Tors des Kelterhauses findet, errichtet.

Großbrand in der Pützgasse

Die bislang größte Brandkatastrophe in Kinheim ereignete sich am 25. Februar 1942, als mitten im 2. Weltkrieg, während 55 Wehrleute im Kriegsdienst standen, in der Pützgasse ein Feuer ausbrach, infolgedessen elf Häuser und zwei Scheunen nieder brannten.
Aufgrund der kriegsmäßigen Verdunklung wurde das Feuer damals nicht sofort erkannt, durch starken Frost vereiste Straßen und Schlauchleitungen erschwerten die Brandbekämpfung und nur unter großen Mühen gelang es mit Hilfe der Jugendwehr, Wehren aus den Nachbarorten und Kriegsgefangenen, den Brand auf den Bereich Pützgasse bis Schulgasse zu begrenzen.
Die Brandursache wurde vom Gendarmerie-Hauptwachtmeister Fritz aus Kröv näher untersucht. Er stellte in seinem Bericht am 2. März 1942 fest, dass „das Feuer gegen 0.15 Uhr auf dem Dachboden (nach der Moselseite) im Hause des Winzers Matth. Josef Junglen in der Pützstr. 109 ausgebrochen ist“ und wohl aus einem Kaminbrand herrührte.

Altes Kinheimer Rathaus

Das alte Kinheimer Rathaus, das sich heute in Privatbesitz befindet, wurde als Rat- und Spritzenhaus erbaut und am 29. April 1928 eingeweiht.
Neben der goldenen Inschrift „Rathaus Kinheim“ zeigt es das Wappen des Kröver Reichs, zu dem Kinheim seit jeher gehörte. Der doppelköpfige Adler deutet auf die Reichsunmittelbarkeit als ehemaliges karolingisches Krongut hin, während der Schild mit dem Schachbrettmuster auf die Grafen von Sponheim verweist, die über das Kröver Reich als erbliches Lehen verfügten.

Domkapitularhof

Dieses Gebäude gehörte mit dem links daneben liegenden Pfarrhaus ursprünglich zum Kinheimer Hofgut des Kölner Domkapitels. Bereits in einer Aufstellung der Einkünfte der Vogtei im Kröver Reich vom 26. September 1324 wurde aufgeführt, dass der Vogt „von dem Hof St. Peter zu Köln, gelegen in Kinheim,“ ein Pfund Pfeffer erhielt.
Bei dem zweieinhalbgeschossigen Gebäude handelt es sich um einen hochgesockelten barocken Putzbau mit vier regelmäßigen Achsen und verschiefertem Satteldach. Bemerkenswert sind die beiden hochrechteckigen Metallsprossenfenster in den beiden linken Achsen im Erdgeschoss. Die zweiflüglige Haustür mit je drei Füllungen ist noch original. Rechterhand liegt eine rundbogige Durchfahrt zur heutigen Schulgasse, die im Jahr noch nach dem Hofgut „Cöllnisch Gasse“ genannt wurde.

Kinheimer Weinbaugenossenschaft

Im Jahr 1930 wurde „von 12 Winzern mit mittleren Weinbaubetrieben“ in Kinheim „in einer Zeit wirtschaftlicher Not“ eine Weinbaugenossenschaft für Qualitätsweine der Mosel, Saar und Ruwer gegründet, die hier in diesem Gebäude ihren Keller hatte. Bereits 1925 war eine weitere Genossenschaft, der Kinheimer Winzerverein, ins Leben gerufen worden, mit der sich die Weinbaugenossenschaft im Herbst 1933 noch vor der Weinlese zusammenschloss, nachdem dies am 12. Oktober 1933 auf einer Versammlung der Kinheimer Ortsbauernschaft empfohlen worden war.
Ziel der Genossenschaft war die gemeinsame Vermarktung der Weine der Genossenschaftsmitglieder. Viele Winzer mussten damals nämlich bereits kurz nach dem Herbst aus Geldnot Wein verkaufen, egal welcher Preis geboten wurde. Durch den Zusammenschluss in der Genossenschaft war es möglich, die Weine nach und nach zu verkaufen und dadurch bessere Erlöse zu erzielen.
Die Genossenschaft wurde zehn Jahre betrieben. Als sie schließlich im August 1940 aufgelöst wurde, gehörten ihr „29 Mitglieder mit einem Areal von 155 000 qm an, von denen 140 000 qm auf Kinheim und der Rest auf einige Güter an Saar und Ruwer entfielen“.

Pfarrhaus

Dieses Gebäude gehörte mit dem rechts daneben liegenden Wohnhaus ursprünglich zum Kinheimer Hofgut des Kölner Domkapitels, das nach einer Aufstellung der Weineinkünfte im Jahr 1646 acht Fuder Wein in Kinheim erwirtschaftete.
Das Gebäude, ein massiver vierachsiger Bruchsteinbau mit Sandsteingewändern, soll im Jahr 1786 erbaut worden sein. Die Haustür scheint ausweislich der eingeschnitzten Jahreszahl aus dem Jahr 1751 zu stammen.
Das Haus wurde nach der Säkularisation im Jahr 1808 gekauft, nachdem ein älteres Gebäude verkauft worden war, das seit der Messstiftung des Johannes Graß im Jahr 1661 durch die Kinheimer Frühmesser, also die Priester, die die erste Messe am Tag lasen, genutzt wurde.

Wohnhaus Burgstraße 24

Dieses Haus wurde im Jahr 1884 durch den am 17.10.1817 in Kinheim geborenen Winzer Johann Kees, dessen Initialen sich über dem Türsturz finden, erbauen lassen. Es besteht aus Sichtbruchsteinmauerwerk mit Fenster- und Türeinfassungen aus gelbem Sandstein, die im Stil des Historismus gestaltet sind. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein klassisches Trierer Einhaus, bei dem sich Wohntrakt und Scheune unter einem Dach befinden.
Der Zugang zu dem Weinkeller, der Platz für eine große Anzahl an Fuderfässern (Fässer, die 1000 Liter Wein fassen) bietet, erfolgt vom Hinterhof des Hauses aus.
Nach dem Tod von Johann Kees im Jahr 1893 ging das Gebäude an den 1856 geborenen Sohn Heinrich Kees über, der im Jahr 1895 den gegenüberliegenden Garten als Erholungsfläche anlegen ließ.

Wohnhaus Burgstraße 14

Bei diesem Wohnhaus handelt es sich um einen stattlichen, zweigeschossigen Bau in Giebelstellung. Die Vollgeschosse sind massiv mit Segmentbogenfenstern ausgeführt, wobei die hölzernen Einfassungen mit verzierten „Scheitelsteinen“ geschmückt sind. Der Eingang des Hauses, das über ein hohes Satteldach mit einem verschiefertem Giebeldreieck aus Fachwerk verfügt, wurde später erneuert.

Wohnhaus Burgstraße 15

Bei diesem Haus, das 1681 errichtet worden sein soll, handelt es sich um einen zweigeschossigen, giebelständigen Bau. Im massiven Erdgeschoss befinden sich zwei ehemalige Zweifenstergruppen, bei denen die Mittelpfosten entfernt wurden, mit nachgotischen Blendmaßwerkstürzen. Im Obergeschoss sieht man teilweise verändertes Schmuckfachwerk. Dach und Giebeldreieck stammen aus der 1. Hälfte 20. Jahrhundert.

Wohnhaus Burgstraße 13

Dieses Gebäude wurde im Jahr 1683 durch den Kinheimer Gemeindeschreiber Hans Peter Vogts errichtet, dessen Name und Hausmarke mit Jahreszahl auf einem Balken zu lesen sind.
Das zweigeschossige, giebelständige Haus ist im Erdgeschoss massiv ausgeführt, wobei die Fenster- und Türöffnungen im Rahmen eines Umbaus wohl im Jahr 1869 verändert wurden. Das Obergeschoss zeigt wenig verändertes Schmuckfachwerk mit Schnitzereien, das im Jahr 1938 freigelegt wurde.

Wohnhaus Burgstraße 11

Dieses Haus ist ein zweigeschossiger, giebelständiger Bau, der aus dem Jahr 1626 stammen soll. Das Erdgeschoss ist massiv ausgeführt, während sich im Obergeschoss an der Straßenseite freiliegendes, wenig verändertes Schmuckfachwerk findet. Seit dem Brückenbau ist das Gebäude links freistehend.

Ehrenmal

Zum Andenken an die 31 Soldaten aus Kinheim, die im 1. Weltkrieg gefallen waren, ließ die Gemeinde Kinheim im Jahr 1923 ein Ehrenmal errichten, welches am 25. November 1923 in einer stillen kirchlichen Segnung geweiht wurde, nachdem durch die französische Besatzung kurz vorher eine öffentliche Feier verboten worden war. Das aus Muschelkalkstein errichtete Denkmal wurde vom Traben-Trarbacher Bildhauer Bernhard Wendhut geschaffen und kostete 67867,50 Mark. Es zeigt den hl. Martin als Soldaten hoch zu Ross, der dem am Boden liegenden Bettler die Hälfte seines Mantels gibt.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Ehrenmal erweitert und erinnert heute auch an die 87 Gefallenen und Vermissten dieses Krieges. Es hatte ursprünglich seinen Standort auf der anderen Seite der Kirche, weshalb die dortige Straße heute noch „Am Ehrenmal“ heißt. Infolge des Brückenbaus wurde es später an den heutigen Standort umgesetzt.

Kreuz im Rosenberg

Das große Holzkreuz auf dem Felsen in den Weinbergen des Kinheimer Rosenbergs wurde im November 1937 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion durch Mitglieder des katholischen Jünglingsvereins und des Kirchenvorstandes als stummes und weithin sichtbares Zeichen des Protestes aufgerichtet. Die Jugendlichen setzten damit ein Zeichen gegen den Nationalsozialismus, denn am 8. November 1937 war der Jünglingsverein durch die Nazis aufgelöst und die Fahne beschlagnahmt worden, nachdem die katholische Jugendarbeit schon vorher durch das NS-Regime behindert und der Kinheimer Pfarrer Jakob Brill unter Druck gesetzt worden war.
Im Jahr 2010 wurde das mittlerweile morsch gewordene Kreuz von Franz-Josef Rieth, Alex Rieth, Alfons Weber und Edgar Roth, vier Bürgern aus Kinheim und dem Kinheimer Ortsteil Kindel, in ehrenamtlicher Arbeit durch ein von ihnen neu angefertigtes Kreuz ersetzt, das auch in Zukunft den stillen Protest der Kinheimer Jugendlichen gegen die Nazi-Diktatur wachhält.

Sucellus

Im September 1976 wurde unweit von hier während der Ausgrabung einer römischen Villa dieses Sandsteinrelief des gallo-römischen Schutzgottes Sucellus aus der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts gefunden.
Die Figur, aus grobem, gelblichem Sandstein gehauen, stellt den bärtigen Gott in geschürztem Gewand mit gallischer Hose dar. In seiner rechten Hand hält er den namensgebenden Schlegel, denn Sucellus bedeutet „der gut zuschlägt“. Mit Hilfe des Schlegels wurden damals die Reifen auf die Fassdauben getrieben, sodass die Bedeutung des Sucellus als Schutzgott der Küfer klar wird.
Eine Besonderheit sind allerdings die Weintrauben, die er in dem Gewandbausch vor der Brust hält. Dadurch wird nämlich in bislang einzigartiger Weise deutlich, dass Sucellus auch ein Schutzgott der Winzer ist. Anders als bei dem Neumagener Weinschiff, das vom Grabmal eines Weinhändlers stammt, ist die Figur des Sucellus bislang aus Archäologensicht „das einzige Relief von der Mittelmosel, dass sicher mit heimischem Weinbau in Verbindung gebracht werden kann“.
Der Fund ist deshalb für Kinheim und die gesamte Moselregion ein bedeutendes Denkmal, da er ohne Zweifel belegt, dass hier bereits in der Römerzeit Wein angebaut wurde.

Alter Bahndamm

Über diesen ehemaligen Bahndamm fuhren einst die Züge der Moseltalbahn, einer Bahnlinie zwischen Bullay und Trier, die in den Jahren 1903-1905 stückweise eröffnet wurde. 38 Stationen mit zahlreichen Bahnhofsgebäuden unterschiedlicher Größe und Ausstattung wurden von der Kleinbahn, die liebevoll „Saufbähnchen“ genannt wurde, angefahren. Rund vier Stunden dauerte damals die Fahrt entlang der ganzen Strecke, die durch viele bekannte Weinbauorte an der Mosel verlief.
Für die Moselgemeinden war der Betrieb der Kleinbahn sehr wichtig, denn mit der Bahn konnte Wein abtransportiert sowie Waren und vor allem Gäste in die Dörfer gebracht werden. In den Sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts rechnete sich der Betrieb der Bahnlinie nicht mehr, sodass diese zum 31. Dezember 1962 eingestellt wurde.
Das Gebäude des Bahnhofs Lösnich-Kinheim, der auf der Gemarkungsgrenze zwischen beiden Orten stand, wurde daraufhin um 1975 abgerissen.

Wohnhaus Schiffergasse 16

Bei diesem Gebäude handelt es sich um einen zweigeschossigen, traufständigen Putzbau. Das Erdgeschoss ist massiv ausgeführt, wobei die Öffnungen neuer sind. Am Sturz der Haustür ist das Haus, das ansonsten aus Fachwerk besteht, mit 1826 bezeichnet. Aufgrund der Fensteranordnung wurde das Gebäude wohl im 17. oder 18. Jahrhundert errichtet.

Römische Villa

Bei Flurbereinigungsarbeiten wurden an dieser Stelle im Jahr 1976 Mauerreste von zwei römischen Gebäuden entdeckt, von denen im Rahmen einer Notgrabung das größere der beiden Gebäude untersucht wurde. Dabei wurde festgestellt, dass es sich um ein Herrenhaus eines römischen Landgutes handelte, das dem Grundriss nach im Stil des einfachen gallischen Villentyps („villa rustica“) in der Mitte des 2. Jahrhunderts erbaut wurde. Etwa in der 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts wurde dieses Gebäude abgebrochen und durch einen größeren Neubau mit einer Breite von 43 m und eine Tiefe von 25 m ersetzt, der über 22 Räume verfügte.
Größter Raum dieser Villa, die schon mittels einer Fußbodenheizung (hypokaustum) beheizt werden konnte, war die Mittelhalle (2), die wohl als Küche und Arbeitsdiele genutzt wurde. Insgesamt acht Räume gehörten zum großen Badetrakt, der über Umkleideraum (apodyterium, 21), Kaltbad (frigidarium, 19), Badebecken (20), Warmbad (tepidarium, 17) und Heißbad (caldarium, 16) verfügte.
Die im Zuge der Grabung freigelegten Mauerreste wurden anschließend wieder zugeschüttet, um sie so zu konservieren. Lediglich ein Teil des Heizraums der Mittelhalle wurde freigelegt um dem Besucher wenigstens einen kleinen Eindruck dieses Landguts zu bieten.

Pfarrkirche St. Martin

Mit dem Bau der Pfarrkirche St. Martin wurde im Jahr 1826 unter Pastor Johann Steffen begonnen. Bereits nach einem Jahr konnte die Kirche zum Gottesdienst benutzt werden, sodass sie am Martinstag 1827 geweiht wurde.
Bei der Kirche handelt es sich um einen klassizistischen Saalbau, dessen Mauern durch Strebepfeiler gestützt sind, die oben mit einfachen Kapitellen geschlossen sind. Am Eingang der Kirche steht der Turm, der mit einer Kuppel gedeckt ist. Das Mauerwerk besteht aus Schieferbruchsteinen, während Gesims, Türen- und Fensterbekleidung aus Sandstein gefertigt wurden. An der Südseite befindet sich ein dreiachsiger Mittelrisalit mit Giebel und Portal.
Den Innenraum prägt ein mächtiges Wandbild in Sgraffito aus Goldmosaik, das im Frühjahr 1955 vom Bildhauer und Maler Eugen Keller geschaffen wurde.
Sehenswert sind die beiden Seitenaltäre, die auch von Eugen Keller stammen und 1957 angefertigt wurden. Beides sind wertvolle Mosaikarbeiten.
Kanzel und Beichtstühle sind im Stil des Rokoko aus Holz geschnitzt. Sie stammen ebenso wie die Kirchenbänke aus der Erbauungszeit der Kirche.

Wohnhaus Burgstraße 3/5

Bei diesem zweigeschossigen, traufständigen Gebäude aus dem frühen 18. Jahrhundert handelt es sich um ein nachträglich geteiltes Wohnhaus. Die beiden jüngeren Eingänge sind jeweils mit 1830 bezeichnet. Das Erdgeschoss ist massiv ausgeführt und verfügt teilweise noch über gekuppelte Rechteckfenster mit geohrten Einfassungen. Im Obergeschoss befindet sich Schmuckfachwerk mit zum Teil reichen Schnitzereien, die an Haus Burgstraße 5 größtenteils verputzt sind.

Steigerturm

Dieser Turm, der Steigerturm genannt wird, wurde in den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts durch die Freiwillige Feuerwehr Kinheim-Kindel errichtet. Am 19. Januar 1926 hatte dazu der Gemeinderat entschieden, dass das zur Errichtung benötigte Bauholz unentgeltlich aus dem Gemeindewald zur Verfügung gestellt wird, woraufhin mit dem Bau des Turms, der am 29. April 1928 eingeweiht wurde, begonnen werden konnte.
Zweck des Turms war die Ausbildung der Steiger, die mittels Hakenleitern in das obere Stockwerk eines brennenden Gebäudes einsteigen sollten, um Personen zu retten und den Brand zu bekämpfen.

Grabstein Dr. Karl Pohl

An dieser Stelle fand der aus Kinheim stammende Landrat Dr. Karl Pohl seine letzte Ruhe. Pohl wurde am 3. September 1873 als Sohn des Weingutsbesitzer Josef Pohl und dessen Ehefrau Anna Margaretha Pohl geboren. Nach dem Abitur, das er im Jahr 1894 in Montabaur ablegte, studierte er Rechtswissenschaften in Bonn, München, Berlin und Greifswald, wo er zum Dr. iur. promoviert wurde. Nach Tätigkeiten beim Land- und Amtsgericht in Köln und als Stadtbürgermeister von Mayen war Pohl ab 1920 Landrat des Landkreises Trier, wo er in seiner Amtszeit die Verwaltungsstrukturen reformierte, die Kriegsfolgen beseitigte sowie Schulen und Straßen ausbaute.
Am 12. April 1933 wurde Pohl, der sich offen gegen NS-Funktionäre stellte und im Frühjahr 1933 anlässlich einer Eberkörung vorgeschlagen hatte, ein Schwein „Hitler“ zu nennen, infolge einer durch die Nazis angezettelten Kampagne zunächst von seinem Amt als Landrat beurlaubt und später in den Ruhestand versetzt. Er starb am 8. März 1944 in Schiefbahn und wurde daraufhin hier in Kinheim begraben.

Grabkreuz Josef Bechtel

Dieses Kreuz erinnert an den aus Kinheim stammenden Märtyrerpriester Josef Bechtel, der am 18. Juli 1879 als Sohn des Winzers Nikolaus Bechtel und seiner Frau Theresia Dambly in Kinheim geboren wurde. Nach dem Abitur im Jahr 1902 studierte Bechtel Theologie und Philosophie in Trier und wurde am 31. März 1906 durch den Trierer Bischof Michael Felix Korum zum Priester geweiht. Anschließend war er Kaplan in Kreuznach-St. Nikolaus und später Pfarrer in Norath und Macken und seit dem 20. September 1929 schließlich in Niedermendig.
Dort geriet Pfarrer Bechtel, der seit dem Jahr 1933 durch die NSDAP überwacht wurde, immer wieder mit den Nationalsozialisten aneinander.
Nach einer Anzeige wurden Bechtel und sein Kaplan Peter Schlicker wegen einer Eheangelegenheit im November 1940 durch die Gestapo verhört und schließlich am 9. Januar 1941 verhaftet und nach Koblenz in Schutzhaft gebracht. Am 7. Februar 1941 wurden beide daraufhin in das KZ Dachau eingeliefert, wo Pfarrer Josef Bechtel schließlich völlig entkräftet am 12. August 1942 starb. Die Urne mit seiner Asche wurde am 28. September 1942 auf dem Friedhof hier in Kinheim beigesetzt.

Alter Kindergarten

Dieses Gebäude wurde im Jahr 1937 durch die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) erbaut, der das Grundstück mit Beschluss des Gemeinderates vom 2. Juni 1937 „zur Errichtung eines Dauerkindergartens übereignet“ wurde.
Nachdem die NSV nach Kriegsende und Zusammenbruch der NS-Diktatur durch den Alliierten Kontrollrat verboten wurde und ihr Eigentum beschlagnahmt wurde, erhielt die Gemeinde Grundstück und Gebäude wieder zurück und betrieb hier den kommunalen Kindergarten der Gemeinde Kinheim, bis der Kindergarten in das neue Schulgebäude in der Königstraße umzog, wo am 15. Juni 1980 die Einweihungsfeier stattfand.

Wohnhaus Am Ehrenmal 5

Dieser Gebäudekomplex besteht aus zwei aneinander gebauten, traufständig zur Straße stehenden Häusern. Das linke Gebäude, ein Sichtbruchsteinbau, stammt aus der Zeit um 1875 und wird durch vier Achsen mit Sandsteingewändern gegliedert.
Das rechte Gebäude aus der Zeit des Jugendstils wurde um 1905 errichtet. Es verfügt über ein Sichtbruchsteinerdgeschoss und wird besonders durch die beiden Fachwerkgiebel auf dem verputzten Obergeschoss charakterisiert.
Hinter den Gebäuden befindet sich ein Innenhof mit Wirtschaftsgebäude, dessen Weinkeller in den angrenzenden Weinberg gebaut wurde.

Rudolf Käs

In diesem Haus wohnte der spätere Kinheimer Ehrenbürger Rudolf Käs, der am 29. März 1895 als Sohn des Winzers Peter Käs und seiner Frau Margaretha Junglen geboren wurde. Käs war hauptberuflich Winzer und schon in jungen Jahren ehrenamtlich in den Kinheimer Vereinen tätig.
Nach Kriegsende war er ab dem 22. November 1946 rund 25 Jahre bis zum 31. Dezember 1970 Ortsbürgermeister in Kinheim. In dieser Zeit hat der „tüchtige Steuermann der gemeindlichen Selbstverwaltung“ viel bewegt: So wurde in seiner Amtszeit eine neue Fähre angeschafft, die Wasserversorgung erweitert sowie die Turnhalle (1956), die neue Schule (1963) und die Brücke nach Kindel (1964-1966) erbaut und das Weinbergswegenetz ausgebaut. Beispielhaft für seine Amtsführung, die von Zusammenarbeit aller Beteiligten geprägt war, ist seine Aussage anlässlich des ersten Spatenstichs der Brücke am 18. Oktober 1964: „Wenn wir alle zusammenstehen, dann wird das Werk auch gelingen.“
Für seine Verdienste wurde Käs mit der „Freiherr-vom-Stein-Plakette“ und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und außerdem zum ersten Ehrenbürger von Kinheim ernannt. Käs verstarb am 25. Juni 1977 in Kinheim.

Bildstock und Wegekreuz

Dieses Heiligenhäuschen mit tiefer Bildnische und Tonnendach beinhaltet ein Nischenrelief aus rotem Sandstein, das die Dornenkrönung und Geißelung Jesu zeigt. Es wurde im Jahr 1654 durch die Kinheimer Bürger Heinrich Beck und Simon Moseler errichtet.
Direkt daneben steht ein Schaftkreuz in Barockform aus rotem Sandstein, bestehend aus einem Aufsatzkreuz, einem reliefierten Figurenkapitell sowie dem Schaftunterteil mit Stifterinschrift und reliefiertem Lebensbaummotiv. Das Kapitell dieses Kreuzigungsbildstocks ist breit und hoch als Bildfläche gearbeitet und zeigt die heilige Familie. Der Metallkorpus am oberen Kreuz ist neuer und stammt aus der Zeit um 1900. Errichtet wurde das Wegekreuz im Jahr 1748 durch Heinrich Schweisthal, der Hofmann des Kölner Domkapitels in Kinheim war, und seine Ehefrau Anna Gertrud Schurp.
Ursprünglich standen Bildstock und Wegekreuz an der Abzweigung der Straße „Am Bildstock“ und wurden im Zuge des Ausbaus der Straße im Jahr 2001 an den heutigen Standort versetzt.

Wohnhaus Kröver Straße 18

Im Jahr 1902 wurde durch den Winzer und Gastwirt Johann Pohl dieses Wohnhaus erbaut und damit die Kinheimer Höhe als jüngster Teil von Kinheim zum ersten Mal besiedelt. Bei dem Gebäude aus Sichtbruchstein mit Sandsteingewändern handelt es sich um ein typisches Trierer Einhaus, also ein Haus, das Wohnbereich, Stallungen und Scheune unter einem Dach vereinigt.

Marienkapelle

Die Entstehungsgeschichte der Marienkapelle „Kinheimer Bildchen“ reicht bis in das Jahr 1730 zurück. Damals wurde der Viehhirt von Kinheim hier in der Nähe von einem schweren Unwetter überrascht. Der Hirt, der sich in Todesgefahr glaubte, flehte die Muttergottes an und versprach ihr, ein Heiligenhäuschen zu bauen, woraufhin sich das Gewitter verzog. Da der Hirte aus Armut sein Versprechen nicht einlösen konnte, errichtete stattdessen der Kinheimer Bürger Adam Scheuer ein kleines Heiligenhäuschen, das er mit einem aus Holz geschnitzten Vesperbild versehen ließ.
Um 1762/1763 wurde das Heiligenhäuschen mit dem Vesperbild schließlich zu einer ersten Kapelle erweitert, die in den Revolutionsjahren 1794-1813 zerfiel, danach aber wieder neu aufgebaut wurde. Der neogotische Altaraufsatz aus Holz im Inneren der Kapelle stammt aus dem Jahr 1860, während das Vesperbild aus Sandstein, das die ursprüngliche Pieta, die heute in der Pfarrkirche steht, ersetzte, im Jahr 1858 geschaffen wurde.

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